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P3Steel mit Prusa i3 MK3 Extruder inkl. Bondtech Drive Gears

Heute möchte ich einmal über meine Erfahrungen mit dem Prusa i3 MK3 Extruder berichten, der seit erscheinen des MK3 von Josef Prusa im Github Repo (siehe hier) verfügbar ist.

Aktuell läuft mein P3Steel mit folgenden Komponenten:

  • Ramps 1.4 mit einem Arduino Mega (ATMega 2560)
  • TMC2130 Treiber auf X und Y Achse (Wenn ihr selber welche kaufen wollt, nehmt auf keinen Fall die China Dinger – viel Aufwand, wenn man es überhaupt zum laufen bekommt)
  • TMC2100 Treiber auf Z und Extruder Achse
  • TR8 Trapez Gewindespindel
  • 16T Pulleys, 20T Idler
  • X-Motor/Idler Teile aus dem MK2 Branch (ich weiß, die sehen bei mir schlimm aus, tuen aber vorerst ihren Dienst)
  • Marlin 1.1.8
  • Linear Advance aktiviert
  • Auto Bed Leveling
  • Full Graphics Display

Folgende (teilweise größere) Änderungen seit dem MK2 Extruder stehen bereit:

  • Neuer X-Schlitten (Carriage)
  • Größerer Hotend Cooling Fan
  • Neues Design für den Objektkühler
  • Bondtech Drive Gears

Neuer X-Schlitten (Carriage)

Der neue X-Schlitten befestigt im Vergleich zum alten nur die LM8UU Lager auf der oberen Seite, nicht aber das auf der unteren. Hierdurch kann man den Extruder und das Hotend sehr Leicht nach vorne hin anheben, was mir persönlich missfällt. Dieses Teil muss aber auf jeden Fall mit gedruckt werden, da der alte X-Schlitten nicht mit dem des MK3 kompatibel ist. Hiervon kann ich leider gerade keinen Vergleich zeigen, da ich nicht rechtzeitig von allen Teilen Fotos gemacht habe.

Größerer Hotend Cooling Fan

Als Hotend Cooling Fan kommt jetzt nicht mehr der Stock-Lüfter von e3d zum Einsatz, sondern ein 40mm Fan (beim original ist es ein Noctua). Dies bringt den Vorteil, dass das Hotend noch besser gekühlt werden kann und der ganze Drucker gleichzeitig noch leiser wird als er vorher schon war. Alles in allem also ein guter Deal, sofern man gute 40mm fans hat.

Neues Design für den Objektkühler

Der neue Objektkühler unterscheidet sich vom alten Design in sofern, dass das neue Design versucht von links, “hinten” und rechts gleichzeitig das Objekt zu kühlen (perfekt fürs bridging in fast jede Richtung). Der Alte Objektkühler hat immer nur von “hinten” gekühlt und das auf ca 1.5-2cm breite, was erstaunlich gut funktioniert hat. Hier muss ich noch Erfahrungen sammeln wie gut das neue Design am Ende wirklich ist.

Bondtech Drive Gears

Über diese Änderung freue ich mich am meisten, da Sie mir gleichzeitig auch ein Problem löst, dass ich vorher hatte: PLA Filament bei 0.1mm Layer Höhe drucken. Die Bondtech Drive Gears greifen das Filament beidseitig und üben so bei gleichem Druck (gegenüber den regulären drive gears) die doppelte Kraft aus. Das hat zur Folge, dass das Filament nicht gegrindet wird sondern munter weiter durchs hotend geschoben wird. Durch diese Kraft sollte sich das Druckbild auf jeden Fall verbessern bzw. konsistenter werden. Auch hier muss ich noch einige Drucke machen um Erfahrung zu sammeln, da ich erst kürzlich Linear Advance aktiviert habe und noch nicht so ganz weiß wo bei mir aktuell die Probleme liegen. Gerade drucke ich ein 3DBenchy in 0.1mm Layer Höhe und bin da noch so gar nicht zufrieden mit (und will aus diesem Grund auch eher lieber kein Bild teilen 😉 ). Meine Bondtech Drive Gears habe ich von hier, da ich aber kein Gewerbe habe, habe ich als Bastler einfach mal direkten Kontakt aufgenommen – und siehe da: Ich konnte die Dinger doch bestellen. Aus Schweden zu importieren wäre auch ein bisschen kostspieliger gewesen.

Das waren die Änderungen, die für mich am relevantesten sind. Zum Abschluss noch 2 Bilder für euch. Bitte entschuldigt das Chaos, ich bin auf kleinem Raum viel am basteln. 😉

Das (neue) E3D-V6 Hotend – Die Geschichte eines Knausers, der eines besseren belehrt wurde

 

Diesen Blog Eintrag möchte ich meinem neuen E3D-V6 Hotend widmen, welches bis jetzt eine sehr gute Leistung bei mir gezeigt hat.

Als ich im März des letzten Jahres meinen ersten 3D Drucker baute (ein Prusa i3 mit Alu Rahmen) habe ich mir alle Teile zum Bau des Druckers auf ebay zusammen gesucht und gekauft. Von Kits habe ich zu dem Zeitpunkt nichts gehalten. Mit auf meiner Teile Liste war (aufgrund der Kosten Ersparnis) ein J-Head Hotend (Direct Drive).

So find der Leidensweg an, als der Drucker erstmal fertig gebaut und kalibriert war:

Zuerst habe ich ständig Hotend Jams gehabt, mindestens jeder 3. Druck – Wie ich später erfuhr muss der Kühlkörper des Hotends immer gekühlt werden. Durch nicht kühlen wurde das Filament im Inneren zu heiß und prompt dehnte es sich aus und verstopfte das Innere.

In der Zwischenzeit las ich über Bowden Setups und war direkt von der Idee angetan, ein neues Hotend sollte her. Dieses mal wurde es ein E3D-V6 KLON (Zum Original kommen wir später; Link zum aktuell günstigsten Klon: http://www.ebay.de/itm/E3D-V6-All-Metal-Extruder-J-head-1-75mm-Filament-For-Makerbot-Reprap-3D-Printer-/381778490457?var=&hash=item58e3c57459:m:monf8y571s3eag06wCrCorA). Dieser Klon (von dem ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste dass es einer war) arbeitete wesentlich besser als das vorige J-Head Hotend, aber auch das verstopfte immer wieder mal.

Nachdem ich immer wieder mal das Hotend abgebaut, auseinander gebaut, gereinigt und wieder zusammengebaut habe, habe ich noch einen zweite Drucker gebaut (P3Steel) und auch hierfür einen China Klon gekauft (ebenfalls E3D-V6), dieser hatte eine andere Höhe und demnach andere “Innereien”. Das merkte man auch direkt beim Drucken, dieses Hotend verstopfte wesentlich häufiger und machte auf Dauer nicht wirklich Spaß.

Nachdem ich für beide Drucker ersatz China Klone gekauft hatte und diese sogar noch schlechter performten wurde es mir zu bunt und ich bestellte aus Groß Britannien ein Original E3D-V6 Hotend (direkt schon zusammen gebaut, weil ich auf Nummer sicher gehen wollte dass der Fehler nicht bei mir lag; Link: http://e3d-online.com/E3D-v6/Full-Kit/V6-hotend-Fully-Assembled-1.75mm-and-3mm).

E3D V6 ausgepackt

Dieses kam nichtmal eine Woche später an, wurde aber aus Zeitmangel erst rund 2 Wochen später von mir eingebaut. Ich habe bereits die Version mit neuerem Heizblock, neuerer Thermistor Cartridge und der Socke bekommen. Die Socke soll in Sachen konstanter Heizblock Temperatur und gleichzeitig als Schutz vor Filament helfen.

Zum Hotend selbst kann ich bis jetzt Sagen:

  • Schneller Einbau, da alle Kabel gleich lang sind
  • Aufheizzeiten gefühlt etwas langsamer als bei den Klonen (nur unwesentlich)
  • Weniger am Leaken als die Klone
  • und das wichtigste: Bis jetzt keine Jams (10 Drucke bis jetzt)

Ein Zusätzlicher Punkt war bis jetzt bei mir immer, dass ich Extrusionsprobleme hatte. Man könnte meinen dass das von dem langen Bowden Schlauch kam (ca. 90cm), aber das scheint gar nicht der Fall zu sein denn das Hotend von E3D hat bis jetzt nur bei völlig übertriebenen Extrusionsgeschwindigkeiten Probleme gehabt (Fehler des Slicers und Flüchtigkeitsfehler meinerseits).

Ich vermute, dass die Klone folgende Probleme haben:

  • nicht maßstabsgetreue Bohrungen in Kühlblöcken für die Heatbreak, dadurch zu weit drinnen wodurch wiederum die Funktion stark beeinträchtigt wird
  • Heatbreak Design meistens stark abweichend vom Original:
    • bei 1.75mm z.B. geht der PTFE Schlauch zu weit nach unten rein
    • nicht poliert wodurch mehr Reibung entsteht und bei Retract Material einen Jam erzeugen kann
  • Nozzles schlecht gebohrt und ggf. mit Grat

Preisvergleich:

Der Klon kostet: 8,56 €

Das Original kostet (zusammengebaut): 83.90 €

Das Original kostet also 10 mal soviel wie der Klon, man muss aber auch bedenken dass die Leute bei E3D sehr viel Zeit und Mühe investiert haben um ein so gutes Hotend zu bauen. Noch dazu ist die Qualität natürlich eine viel bessere bei dem Original. Von den Problemen mit den Klonen mal ganz zu schweigen. 😉

Zusammenfassung:

Ich habe meinen Drucker auf ein Original E3D V6 umgerüstet und bin vollends zufrieden bis jetzt. Klare Kaufempfehlung, wenn man bereits einen Klon besitzt der Probleme macht.

Das Wiki ist übrigens sehr zu empfehlen:

wiki.e3d-online.com/wiki/E3D-v6_Assembly